Hellweg Grundschule
Am Petersheck 9
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Schulchronik
So fing alles an:
1560 – 1612
Pfarrer Stephanus Erlemann führte 1560 nicht nur die Reformation in Asseln durch, sondern er errichtete hier auch – ganz den Vorgaben Martin Luthers folgend – eine kleine, allgemeinbildende Dorfschule für Jungen und Mädchen, die mit der Pfarrkirche eng verbunden war. In solch einer Schule hatten die Kinder Unterricht im Buchstabieren, Lesen und Auswendiglernen von Luthers Kleinem Katechismus, Kirchenliedern und Psalmen sowie im Rechnen. Schuldiener (Lehrer) war der Kirchenküster. Eine Person mit diesen beiden Funktionen wird 1603 in Asseln erwähnt, als ein Johannes Lenemannes seinen Sohn Gordt taufen ließ. Auf der ersten märkisch-lutherischen Provinzialsynode in Unna 1612 gab Pfarrer Melchior Distelbrink (Senior) zu Protokoll, dass der Asselner Schuldiener die Stunden pünktlich hielt und den Kleinen Katechismus fleißig lehrte.
1755
Die älteste Erwähnung einer Schule in Asseln stammt von dem Historiker Johann Diederich von Steinen im Zweiten Teil seiner „Westphälischen Geschichte“ aus dem Jahr 1755. Seinen Worten nach lag die Schule neben dem Friedhof (heute steht dort das Denkmal zur Erinnerung an die Asselner Bürger, die in den Kriegen von 1864 und 1870/71 ihr Leben ließen) und wurde Cluse genannt; das Baujahr war bereits damals unbekannt.
1827
Mit der Pensionierung von Gottfried Reinhard Lenemann endete 1827 die rund 250-jährige, ununterbrochene Küster- und Lehrertätigkeit der Familie Lenemann. Im Jahr darauf wurde mit Thomas Bülle der erste ortsfremde Lehrer in Asseln eingestellt.
1829
Auf dem Gelände östlich der Luther-Kirche, das bei von Steinen Cluse hieß, errichtete die evangelische Kirchengemeinde 1829 ein neues Schulhaus mit Platz für 100 Kinder. Das Gebäude wurde 1906 abgerissen.
1859
Nach der Pensionierung von Thomas Bülle wurden zwei neue Lehrer, Johann Martin Luther und August Gördel, eingestellt, weil die Schülerzahl zwischenzeitlich auf 160 angestiegen war. Lehrer Luther unterrichtete vormittags die Mädchen und Lehrer Gördel nachmittags die Jungen.
1860
Um die Raumprobleme zu beseitigen, wurde Am Hagedorn (heutige Hausnummer 2: DEW21-Weiterbildungsstätte) ein neues Schulgebäude errichtet, das den Namen „Friedrichschule“ erhielt. Es bestand aus einem Klassenraum und der Wohnung für den Lehrer Gördel. Lehrer Luther wohnte im Küsterhaus nördlich der Kirche. Für Unterrichtszwecke genutzt wurde das Gebäude der „Friedrichsschule“ noch bis 1911, nach 1919 zu einem Wohnhaus umgebaut und in den 1960er Jahren abgerissen. 1864 hatte Asseln 232 Schüler.
1869
Am 28.10.1869 übernahm der Lehrer Friedrich Köhling die Stelle des ausgeschiedenen Lehrers Gördel. Weil die Schülerzahlen weiter stark anstiegen, musste die Gemeinde im Mai 1872 einen dritten Lehrer einstellen. Die Wahl fiel auf Heinrich Kötter, der seinen Unterricht mit über 100 Kindern in einem angemieteten Wirtshaussaal abhalten musste.
1875
Zu Beginn, der der 1870er Jahre zog mit den Bauarbeiten für die Zeche Holstein die Industrialisierung auch in Asseln ein und lockte eine Vielzahl von Arbeitskräften aus nah und fern an. Der stetige Anstieg der Zahl der Schulkinder (Ostern 1875: 400) führte zu massiven Raumproblemen. Abhilfe brachte die neue „Wilhelmschule“ am Petersheck, die am 18.10.1875 feierlich ihrer Bestimmung übergeben wurde. Der Neubau hatte vier Klassenräume und zwei Wohnungen für Lehrer. Zugleich wurde Friedrich Arens als vierter Lehrer in sein Amt eingeführt.
1882
Viele der Zuzügler nach Asseln kamen aus katholischen Gegenden. Es gab hier aber keine katholische Schule, weil Asseln zu dieser Zeit noch stark evangelisch geprägt war. Einige katholische Schulkinder gingen auf die evangelische „Wilhelmschule“, die übrigen besuchten katholische Schulen in Aplerbeck oder Neu-Asseln. Nachdem diese wegen Überfüllung keine Schüler aus Asseln mehr aufnahmen, mietete die katholische Kirchengemeinde Asseln im Oktober1882 im Haus des Bergmanns Heinrich Reckermann (Hellweg 154) einen 48 m² großen Raum, in dem 70 Schüler unterrichtet wurden. Bereits Ostern 1883 war der Raum zu klein geworden, und deshalb errichte die katholische Kirchengemeinde Asseln am Hellweg (heutige Hausnummer 85) einen Schulneubau. Die „Bonifatius-Schule“ wurde am 15.11.1886 feierlich eingeweiht und bot 170 Schülern Platz.
1889
Trotz rückläufiger Schülerzahlen wies die „Wilhelmschule“ gegen Ende der 1880er Jahre immer noch einen hohen Schülerstand aus. 1889 trat die erste Lehrerin an der „Wilhelmschule“, Emilie Thöing, ihren Dienst an und übernahm die Klasse der Lernanfänger mit 68 Kindern. Lehrerinnen waren zu dieser Zeit immer unverheiratet und mussten im Falle einer Heirat aus dem Schuldienst ausscheiden. Grundlage dafür waren arbeitsmarktpolitische Aspekte und die damaligen moralischen Vorstellungen über die Geschlechterordnung. Das „Lehrerinnenzölibat“ wurde 1919 abgeschafft, später wieder eingeführt und galt im Prinzip noch zum Anfang der 1950er Jahre.
1900
Wegen der weiterhin wachsenden Schülerzahlen wurde die „Wilhelmschule“ durch einen Anbau von vier Klassenräumen und einer Lehrerwohnung praktisch „verdoppelt“. Die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen wurde der Anzahl der Klassen angepasst.
1911
Die Schülerzahlen waren im Jahr 1909 auf 635 angestiegen. Deshalb wurde an der Westseite der Schule erneut ein Erweiterungsbau errichtet, der aus vier Klassenräumen, einem Zeichnen- und Handarbeitssaal, einem Arbeitszimmer für den Rektor und einem Lehrerzimmer bestand. Alle Gebäude bekamen eine Zentralheizung und im Kellergeschoss wurden Aborte mit Spülung sowie Brausebäder angelegt. Der Gemeindevorsteher Heckmann übergab das neue Gebäude am 19.11.1911 an das Kollegium um Rektor Gustav Wilke.
1913
Der Schulhof wurde neugestaltet. Er bekam eine Decke aus Hochofenschlacke und Kleinschag sowie eine Bepflanzung mit Kastanien, Ulmen, Platanen und Ahorn.
1914-1919
1914, dem Jahr des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs, war die Zahl der Schüler auf 736 angewachsen; das Kollegium bestand aus zehn Lehrern und drei Lehrerinnen. Acht Lehrer wurden im ersten Kriegsjahr zum Militärdienst einberufen. Gleich zu Beginn des Krieges wurde der neue Teil der „Wilhelmschule“ als Hilfslazarett bereitgestellt. 1915 erreichte die Schülerzahl mit 746 Kindern den höchsten Stand in der Geschichte der evangelischen Schule. Nach Kriegsende konnte Anfang Januar 1919 der Schulunterricht in vollem Umfang, aber mit einer geringeren Schülerzahl von 654 wieder aufgenommen werden.
1920-1929
Nach dem Reichsgrundschulgesetz von 1920 war die „Wilhelmschule“ eine Volksschule. In den vier untersten Jahrgängen war sie eine für alle gemeinsame Grundschule, auf der sich das mittlere und höhere Schulwesen aufbaute. Wer die Volksschule nach den ersten vier Jahren nicht verließ, erhielt nach acht Jahren den Volksschulabschluss. In den 1920er Jahren gingen die Schülerzahlen von 626 (1920) auf 379 (1929) zurück. Das lag hauptsächlich daran, dass die Zeche Holstein zum 01.08.1928 stillgelegt wurde. Im Februar 1927 wurde die „Wilhelmschule“ zum Gedenken an den Schweizer Schul- und Sozialreformer Johann Heinrich Pestalozzi, der am 17.02.1827 verstorben war, in „Pestalozzischule“ umbenannt.
1931
Den Namen „Pestalozzischule“ behielt sie nur vier Jahre und hieß ab 1931 „Bosseschule“. Neuer Namensgeber war der frühere preußische Kultusminister Robert Bosse (1832-1901), der wesentliche Anteil an der Einführung von Besoldungsgesetzen für Volksschullehrer hatte und an den Schulen das Hitzefrei einführte.
1933-1938
Wie alle gesellschaftlichen und politischen Institutionen wurden auch konfessionelle Schulen ab 1933 auf ausschließlich nationalsozialistische Ziele ausgerichtet. Das zeigte zum Beispiel an der Schulentlassung, die Ostern 1938 nach einem neuen Modus vorgenommen wurde. Darüber steht in der Schulchronik Folgendes: „Die Feier für die zur Entlassung kommenden Schüler(innen) wurde so durchgeführt, dass mit der Schulentlassung gleichzeitig die feierliche Aufnahme in die deutsche Volksgemeinschaft durch den Hoheitsträger der NSDAP-Ortsgruppe erfolgte. (…) Der stellvertretende Schulleiter Hermann sprach im Auftrag der gesamten Lehrerschaft zur Jugend, während der Ortsgruppenleiter Heckmann die Entlassungsschüler für die Volksgemeinschaft verpflichtete.“
1939
Zum Ende des Schuljahres 1938/39 beseitigten die Nationalsozialisten alle noch bestehenden christlichen Bekenntnisschulen. Daraufhin wurden in Asseln die evangelische „Bosseschule“ und die katholische „Josephschule“ (erbaut 1904 am Hellweg, heutige Hausnummer 86) aufgelöst und zu einer „Deutschen Gemeinschaftsschule“ zusammengelegt. Der Unterricht fand im Gebäude am Petersheck statt, und die Schule bekam den neuen Namen „Hellwegschule“. 1939 hatte sie 505 Schüler. Mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen begann am 01.09.1939 der Zweite Weltkrieg,
1943
Wegen der ab 1943 immer stärker werdenden Luftangriffe wurde im Rahmen der Erweiterten Kinderlandverschickung die „Hellwegschule“ am 13.06.1943 nach Baden in ein weniger gefährdetes Gebiet evakuiert.
1946
Der erste Unterricht in Asseln nach Kriegsende begann 1946 und zu Ostern 1947 betrug die Zahl der Schüler bereits wieder 843. In dieser Zahl waren auch die Schüler der einquartierten „Montessorischule“ (Sonderschule) enthalten, die das Gebäude 1954 wieder verließ. Die „Hellwegschule“ wurde fortgeführt als Gemeinschafts-Volksschule.
1952
Ab 1952 gab es wieder eine katholische Konfessionsschule, die den Namen „Asselburgschule“ bekam. Sie zog aber nicht mehr in das Gebäude der ehemaligen „Josephschule“ ein, sondern die 195 katholischen Schüler belegten den linken Teil der „Hellwegschule“. Im übrigen Teil des Gebäudes wurden die 547 Schüler der „Gemeinschaftsschule“ unterrichtet,
1963 – 1966
1963 mussten zur Behebung der Raumnot zwei Baracken errichtet werden. 1966 erhielt die Schule endlich einen modernen Turnhallenbau, der nunmehr einen normalen Sportunterricht erlaubte.
1968 – 1971
1968 wurde die Schulform Volksschule formell aufgelöst und in eine Grund- und eine Hauptschule aufgeteilt. Während die „Hellweg-Grundschule“ im bestehenden Gebäude Am Petersheck verblieb, wurde die „Hellweg-Hauptschule“ in das neue Schulzentrum am Grüningsweg verlegt. Zum Grundschulrektor wurde Franz-Josef Wilke gewählt. Im Schuljahr 1968/69 besuchten 361 Schüler die „Hellweg-Grundschule“ in elf Klassen mit neun Lehrern. Die Raumnot wurde 1971/72 durch den Bau von vier weiteren Pavillons beseitigt.
1972
Zum 01.08.1972 wurde die katholische „Asselburgschule“ aufgelöst. Während die meisten katholischen Schulkinder auf katholische Grund- und Hauptschulen in der Nachbarschaft wechselten, verblieben die Lehrerinnen der „Asselburgschule“ an der „Hellweg-Grundschule“. Frau S. Joneit begann die Arbeit als Leiterin des Schulkindergartens der „Hellweg-Grundschule“.
1975
Frau A. Westhausen wurde neue Konrektorin. Die „Hellweg-Grundschule“ nahm am Schulversuch „Englisch in Grundschulen“ teil.
1976
Die Kinder der ersten beiden Jahrgänge erhielten von nun an in den Zeugnissen anstelle von Zensuren Hinweise zum Arbeits- und Sozialverhalten, Ein neues Schulmitwirkungsgesetz wurde eingeführt.
1980
Am 01.09.80 übernahm Herr D. Hugo die Stelle des Konrektors.
1982
Die „Hellweg-Grundschule“ nahm aktiv am Bürgerfest „1100 Jahre Asseln“ teil. Die Schülerzahl betrug 271 in 12 Klassen und im Schulkindergarten.
1984
Zum Schuljahr 1984/85 wurden Frau Ch. Wrede und Herr F. Kallenbach neu eingestellt. Die Schülerzahl belief sich auf 262; Schüle Arbeitsgemeinschaften wurden eingerichtet.
1985
Zum 01.08.1985 traten für die ersten beiden Schuljahre neue Richtlinien in Kraft.
1988
Eine Integrationsklasse wurde eingerichtet. Die Schülerzahl stieg leicht auf 289 in 12 Klassen an.
1989-1991
Am 11.09.89 kam Frau I. Seiler als Konrektorin an die „Hellweg-Grundschule“ und wurde am 31.07.91 zur Rektorin ernannt.
1991-2001
Zum 01.08.1991 kam Herr U. Sommer als Konrektor und wurde mit Wirkung vom 22.11.2001 zum Rektor ernannt. Neue Konrektorin an der „Hellweg-Grundschule“ wurde Frau A. Borrusch.
2000
Zum neuen Schuljahr stieg die Zahl der Schüler auf 320 in 15 Klassen an; an der Schule waren 13 Lehrer und Lehrerinnen tätig. Im Oktober 2000 gab es an der „Hellweg-Grundschule“ ein großes Kulturprogramm zum Festtag „125 Jahre Hellwegschule“ mit Unterricht wie zu Kaisers Zeiten.
2002
Am 14.09.2002 musste ein maroder Pavillon geschlossen werden, nachdem ein Fenster nach innen auf einen Schülertisch gestürzt war. Durch defekte Fensterrahmen und eine undichte Dachisolierung waren Feuchtigkeit und Schimmel in die Räume gelangt. Die beiden betroffenen Schulklassen wurden bis zur Fertigstellung eines Ersatzgebäudes in der „Europaschule Dortmund – Städtische Gesamtschule“ in Wambel untergebracht. Die Kinder wurden von der Bezirksvertretung mit Pausenspielgeräten versorgt.
2004
Am 07.06.2004 konnte endlich der neue Pavillon, ein Modulbau mit Klinkerfassade, eingeweiht werden. So standen drei weitere Klassenräume mit Lehrerzimmer sowie zwei Gruppenräume und ein Speiseraum für die Ganztagbetreuung zur Verfügung. Die geplanten Räumlichkeiten für Kinder- und Jugendarbeit wurden nicht bewilligt.
Zusammenstellung Klaus Coerdt
unter Rückgriff auf folgende Quellen:
Zeitraum bis 1939:
Karl-Günter Häusler, „Die Evangelische Schule in Asseln 1603-1939“,
herausgegeben vom Heimat- und Geschichtsverein Dortmund-Asseln 2013;
Zeitraum 1946-2000:
Günter Knippenberg, „Asseln – Geschichte eines Hellweg-Dorfes“,
Dortmund 2001, Seite 158.
Weiterführung
(Stand März 2025)
15.02.2005: neues Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Schulgesetz NRW -SchulG)
22.11.2001-31.07.2011: Konrektorin Frau A. Borrusch / Dörmann
01.08.2011-30.09.2021: Konrektorin Frau U. Stromberg
31.01.2018: Rektor Herr U. Sommer wird in den Ruhestand verabschiedet
01.08.2021: Rektorin Frau S. Ungelenk übernimmt die Schulleitung
01.03.2022-31.01.2025: Konrektorin Frau K. Pönicke
17.-21.03.2025: Projektwoche „Alte Schule und wir verschönern unsere alte Schule“
22.03.2025: Feier zum 150jährigen Schuljubiläum